"Kein Tier – das kann wohl ohne Übertreibung behauptet werden – ist dem Menschen ohne sein Zutun und ohne ihn selbst zu bewohnen, ein so treuer, in der Regel recht lästiger, unter Umständen unausstehlicher Begleiter, wie die Stubenfliege."
… das schrieb Alfred Brehm 1884 in dem Bestseller „Brehms Tierleben“.
So lästig die Fliege ist – so komplex ist ihre Fortpflanzung.
Am Anfang ihres Fliegenlebens müssen die Männchen lernen, wie ein Weibchen aussieht – bei uns Menschen heißt das Sexualkundeunterricht :-)
Wenn es ernster wird mit den Annäherungsversuchen, starten die Weibchen ein vielfältiges Programm der Zurückweisung – bei uns Menschen heißt das „Annäherungsversuch“ :-)
Hat sich das Weibchen für Sex entschieden, dauert es mehrere Minuten, bis jedes Körperteil in der richtigen Postion ist … und dann kann es losgehen.
Fliegen machen – ähnlich wie wir Menschen – viele Geräuche und Bewegungen beim Sex. Sie haben so leidenschaftlichen Sex, dass sie alle Freßfeinde um sich herum vergessen. Während des Sexes sind sie eine leichte Beute für alle anderen Tiere.
Die Fliegenmännchen transportieren in der Spermienflüssigkeit ein Peptid (= eine organische Verbindung), die nach dem Sex verschiedene Reaktionen beim Weibchen auslöst: vermehrte Eiproduktion, Abwehr anderer Verehrer, u. a..
Man kann daher ohne Übertreibung behaupten, dass der Sex bei Fliegen eine komplexe und interessante Angelegenheit und weltweit eine der erfolgreichsten Fortpflanzungsarten ist.
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Bild: cc-by-sa-3.0, Tomascastelazo
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