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Fulda & Weser - Teil 3

Aus 2 Gründen haben wir als Startpunkt Rotenburg (an der Fulda) gewählt:

a) Vorher gibt es sehr viele Wehre und andere Hindernisse. Vorher starten heißt daher: mehrmals am Tag das ganze Boot umtragen ... das kann man machen, aber wer die Wahl hat, kann es auch sein lassen.

b) Die Fulda hat einen sehr niedrigen Wasserstand. Um das zu verdeutlichen: 1 Tag vor uns ist auch ein Canadier gestartet (den wir später eingeholt haben) – dieses Boot hat durch die vielen Steine der Fulda ein Loch bekommen.

Die Fulda hat in Höhe Rotenburg einen Wasserstand der gerade so für uns zum paddeln reicht – nur selten mußten wir einige Meter treideln.

Zwischendurch gibt es viele Stromschnellen, die das Boot auf angenehme Art beschleunigen – aber sofort steigt auch die Gefahr, auf Steine zu prallen (durch den niedrigen Wasserstand hat man oft keine Wahlmöglichkeit).

Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wußten: die Fulda ist – als Wasserstrasse – in einem ungepflegten Zustand: die Mehrheit der Schleusen sind seit vielen Jahren defekt …

… diesen ungepflegten Zustand bekommen wir auch nach 1 Stunde mit voller Härte zu spüren:

zwischen 2 engen Stromschnellen liegt ein Baum quer über die gesamte Breite der Fulda. Durch den niedrigen Waserstand, die kurze Beschleunigung und die Enge haben wir keine Wahl: wir knallen mit voller Breitseite an den Stamm. Der Wasserdruck ist so stark, das wir ein Stück unter den Stamm geschoben werden …. das Boot kippt zur Seite und holt sich eine große Ladung Wasser. Glücklicherweise fahren wir einen Gatz-Canadier – er richtet sich alleine wieder auf.

Aus Routine hatten wir alles in wasserdichten Packsäcken verpackt – ausser unsere Kamera. Wer konnte das ahnen! So bleibt der Schreck und 1 defekte Kamera.